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31.08.20 –
In den vergangenen Wochen haben die GRÜNEN Wiesbaden mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtgesellschaft in einer Veranstaltungsreihe von insgesamt sieben digitalen „Zukunftswerkräumen“ über WIsionen für Wiesbaden 2030 diskutiert.
„Diese Veranstaltungsreihe und die Diskussionsansätze der Grünen wurde von den Eingeladenen wie dem Freiwilligen-Zentrum Wiesbaden und der Verbraucherzentrale Hessen e.V. sehr positiv aufgenommen“, berichtete die Kreisvorsitzende Dr. Uta Brehm.
Die Kommunale Frauenbeauftragte Saskia Veit-Prang erklärte zum Beispiel „Ich bin schlichtweg begeistert von Ihrem Thesenpapier zur Vielfalt und Chancengleichheit und wünsche uns allen, dass wir es gemeinsam schaffen, möglichst viel davon zu realisieren.“
Der Vorsitzende des Freiwilligen-Zentrums Jürgen Janovsky führte aus: „Ich bedanke mich sehr für die Wertschätzung, die Sie allen bürgerschaftlich engagierten Institutionen unserer Stadt, als Beispiel das Freiwilligen-Zentrum, zum Ausdruck bringen.“
Bürgerschaftliches Engagement soll gestärkt werden
Die Frage, wie das bürgerschaftliche Engagement stärker gefördert werden kann, war Inhalt eines Zukunftswerkraums. „Das bürgerschaftliche Engagement ist ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft, dessen Anerkennung in den letzten Jahren abgenommen hat. Wir wollen verstärkt mit Schulen zusammenarbeiten und die berechtigte Wertschätzung für Ehrenamtler*innen zusätzlich in Form eines kostenlosen Ehrenamtstickets im ÖPNV zum Ausdruck bringen“, erklärt der Kreisverbandsvorsitzender Michael Lorenz.
Auch über die durch Corona geschaffene schwierige Lage der lokalen Kulturschaffenden wurde intensiv diskutiert. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche können Kunst und Kultur Orientierung geben. Uta Brehm: „In Kunst und Kultur sehen wir einen Teil der Grundversorgung einer funktionierenden Gesellschaft, kein Luxusprodukt für wenige. Wir wollen, dass Mittel aus Konjunkturprogrammen auch für Kultureinrichtungen verwendet werden und möglicher Leerstand an Gewerbeflächen zur Zwischennutzung Kulturschaffenden zur Verfügung gestellt werden. Hierfür ist eine öffentliche Plattform für ein Leerstandsregister geplant.“
Mehr Bildungsgerechtigkeit, auch durch kommunale Entscheidungen
Auch im Bereich Bildung und Soziales setzen Die Grünen neue Akzente: „Wir möchten uns für eine kommunale Nachhilfestruktur an den Schulen einsetzen, damit es nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängt, ob Kinder eine individuell angemessene Förderung erhalten.“, sagt Uta Brehm. „Nicht erst Corona hat uns gezeigt, dass es nicht ausreicht, nur in die Geräte zu investieren. Digitale Mündigkeit gilt neben Lesen, Schreiben und Rechnen heute als vierte Kernkompetenz. Um diese zu fördern wollen wir das Medienzentrum der Stadt Wiesbaden zu einem MediaLab weiterentwickeln, in dem erfahrungsorientiert gelernt werden darf.“ Ein besonderer Fokus lag auch auf der Barrierefreiheit Wiesbadens. Uta Brehm: „Wir wollen verbindliche Strukturen schaffen, um die Bedürfnisse von Menschen mit verschiedensten Behinderungen sowie Seniorinnen und Senioren stets frühzeitig in die Sozialraumplanung, die Planung städtischer Neu- und Umbauten, aber auch in die Weiterentwicklung der Verwaltung einzubinden. Ziel ist außerdem eine altersgerechte Stadt entsprechend dem WHO-Konzept „Age-Friendly City“, um die Teilhabe und Mobilität der älteren Wiesbadenerinnen und Wiesbadener zu sichern.“
Innenstadt soll attraktiver werden
Ein Schwerpunkt eines anderen digitalen Zukunftswerkraums lag auf der Gestaltung der Innenstadt. „Wir wollen unter anderem die Schwalbacher Straße von einer Stadtautobahn zu einem Innenstadtboulevard mit hoher Aufenthaltsqualität umwandeln, das Walhalla als attraktiven kulturellen Anker für die gesamte Innenstadt gestalten, die Moritzstraße zur verkehrsberuhigten Zone und den Elsässer Platz zu einer Stadtteilparkanlage mit Wasserspielplatz umbauen sowie ein Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof errichten“, fasste Michael Lorenz die Pläne der Grünen zu diesem Bereich zusammen. „Unsere WIsion ist eine PKW-arme Zone in der Mitte der Stadt. Wertvolle Flächen, die derzeit einzig für das Abstellen von Autos genutzt werden, bieten neue Chancen für Gewerbe, Gastronomie, Stadtbegründung, Spielplätze und für Stadtplätze als Orte der Begegnung. Durch Schatten, Bäume, Grünanlagen und Wasser wird so auch wirksam der Überhitzung von Gebäuden und Plätzen entgegengewirkt.“
Umweltschutz und Wirtschaft zusammendenken
Bis 2030 wollen Die Grünen den Ressourcenverbrauch drastisch verringern, Müll vermeiden, die Bodenversiegelung bremsen und Maßnahmen gegen das Artensterben ergreifen. Als wichtigen Baustein hierfür sehen sie die Beteiligungsunternehmen der Stadt. Michael Lorenz: „Nicht-finanzielle Ziele wie Klimaschutz und Gleichstellung wollen wir in den Grundsätzen guter Unternehmensführung verbindlich verankern. So soll mindestens die Hälfte der leistungsabhängigen Bezüge der Geschäftsführer an das Erreichen dieser Ziele gebunden werden.“ Um gesunde und saubere Böden zu erhalten, wollen die Grünen die ökologische Landwirtschaft fördern und insbesondere die Domäne Mechtildshausen erhalten und ausbauen. Bei der Verpachtung stadteigener landwirtschaftlicher Flächen soll Wiesbaden die Bewirtschaftung nach ökologischen Kriterien festschreiben.
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