Wiesbaden steckt voller Facetten, voller Ideen und voller kreativer und engagierter Menschen, die diese Ideen umsetzen möchten. Wir wollen einen Blick auf diese Menschen werfen und erfahren, was hinter den Projekten steckt, die unsere Stadtgesellschaft bewegen und voran bringen. Deshalb starten wir in eine Interviewreihe und hoffen auf viele augenöffnende AHA-Momente! Den Anfang macht Rico Ullmann. Rico ist Mitgründer von Queeres Zentrum Wiesbaden, Teil des Vorstands und seit Jahren engagiert, wenn es um gelebte Vielfalt geht. Aber lassen wir Rico doch einfach selbst zu Wort kommen:

06.02.22 –

Wiesbaden steckt voller Facetten, voller Ideen und voller kreativer und engagierter Menschen, die diese Ideen umsetzen möchten. Wir wollen einen Blick auf diese Menschen werfen und erfahren, was hinter den Projekten steckt, die unsere Stadtgesellschaft bewegen und voran bringen. Deshalb starten wir in eine Interviewreihe und hoffen auf viele augenöffnende AHA-Momente!

Den Anfang macht Rico Ullmann. Rico ist Mitgründer von Queeres Zentrum Wiesbaden, Teil des Vorstands und seit Jahren engagiert, wenn es um gelebte Vielfalt geht. Aber lassen wir Rico doch einfach selbst zu Wort kommen:

Wieso braucht es ein Queeres Zentrum?

Das Queere Zentrum braucht es, um der Vielfalt in unserer Stadt einen Raum zu geben.In Wiesbaden leben schätzungsweise 20.000 Menschen die queer sind. Das Queere Zentrum soll ein Anlaufpunkt für alle Bürger:innen der Stadt werden. Für dich als Leser:in dieser Antwort, weil du neugierig bist und dich erkundigen willst was “queer” oder “LSBTIQ” eigentlich bedeutet. Aber auch für Menschen jeden Alters, um sich beraten zu lassen oder sich auszutauschen. Zu guter Letzt auch für die vielen Ehrenamtlichen im LSBTIQ-Bereich die heute keinen festen Raum haben, um sich zu vernetzen und gemeinsame Projekte wie den Christopher Street Day mit dem Rahmenprogramm zu organisieren.

Wie siehst Du die Stadt Wiesbaden aufgestellt, wenn es um LSBTIQ-Rechte geht?

Unsere Stadt tut heute bereits viel, um LSBTIQ-Rechte umzusetzen und uns zu unterstützen. So ist die Stadt seit letztem Sommer Teil des “Rainbow Cities Network”, es wurde schon vor einigen Jahren die LSBT*IQ-Koordinierungsstelle eingerichtet und wir erhalten sowohl aus der Verwaltung als auch von den demokratischen Parteien in der Stadtverordnetenversammlung Zuspruch und Unterstützung. Deutlich mehr Baustellen betreffen die Bundesgesetzgebung. Hier tut sich hoffentlich in den kommenden Jahres einiges, damit die Gesetze die Realität widerspiegeln. Man denke an den massiven Druck der auf trans-Personen dank Untersuchungen lastet oder auch queere Geflüchtete die abgeschoben werden sollen.

Ein Blick in die Zukunft: Wo siehst Du das queere Zentrum Wiesbaden in 10 Jahren?

In 10 Jahren hat das Queere Zentrum eigene Räumlichkeiten und ist in der Stadtgesellschaft bekannt. Dort findet man einen Raum, wenn man ihn braucht. Als Kulturorganisation für den Austausch zu queeren Lebensweisen mit der Community. Als Jugendliche:r gibt es dort eine Anlaufstelle, wenn man sich beraten lassen möchte oder einfach andere queere, junge Menschen sucht. Im Sommer 2032 veranstalten wir ein buntes Fest mit allen die den Aufbau unterstützt haben und allen die sich dann dem Zentrum verbunden fühlen. Danach gehts dann weiter an die Arbeit, weil gesellschaftlicher Wandel und Akzeptanz mehr als 10 Jahre braucht.

Kurzum: Es gibt viel zu tun bis dahin. Aber es lohnt sich!

Vielen Dank, Rico, für diesen Austausch!