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05.02.21 –
Am vergangenen Montag wurde eine Frau in Wiesbaden auf offener Straße erschossen und ihre Begleitung schwer verletzt. Der Täter: ihr Ehemann.
„Wir sind zutiefst schockiert und entsetzt über diese schreckliche Tat und wir drücken den Hinterbliebenen unser tiefstes Mitgefühl aus. Gewalt und insbesondere Gewalt in Beziehungen ist immer die Ausübung von Macht.
Eifersucht oder Trennung sind häufig Auslöser für eine Gewaltspirale. Noch immer wird nach solchen Verbrechen häufig von „Beziehungsdramen“ oder „Familientragödien“ gesprochen. Diese Bezeichnungen verharmlosen die Tat. Es handelt sich um geschlechterspezifische Gewalt gegen Frauen und als solche müssen diese Verbrechen benannt und entsprechend verurteilt und aufgearbeitet werden.“ so Gabriele Schuchalter-Eicke, frauenpolitische Sprecherin der GRÜNEN und Vorsitzende des Frauenausschusses.
Geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen ist real und alltäglich. Statistisch gesehen versucht täglich ein Mann seine (Ex-)Partnerin zu töten, alle drei Tage gelingt es ihm. Jede von Gewalt betroffene Frau ist eine zu viel. Gewalt gegen Frauen ist ein strukturelles und gesamtgesellschaftliches Problem. Was in Wiesbaden stattgefunden hat, ist nach aktuellem Stand der Erkenntnisse ein Femizid, die Tötung einer Frau aus geschlechtsspezifischen Gründen.
„Der Kampf gegen Gewalt an Frauen fängt bei der Prävention an. Es braucht Sensibilität und Bewusstsein, dass solche Taten nicht relativiert werden. Es braucht eine stärkere öffentliche Debatte und eine Gesellschaft, die sich gegen Gewalt an Frauen stark macht. Es braucht mehr finanzielle Unterstützung für Frauenhäuser, für eine verstärkte Präventionsarbeit und die vollkommene Umsetzung der Istanbul Konvention. Als GRÜNE wollen wir mit einer Koordinierungsstelle einen kommunalen Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen entwickeln und so für die schnelle und direkte Umsetzung der Istanbul Konvention in Wiesbaden sorgen, sowie die weitere Finanzierung und den verstärkten Ausbau von Präventionsarbeit.“ ergänzt Nele Siedenburg, GRÜNE Frauenpolitikerin für die Stadtverordnetenversammlung.
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Aktuelles